Megatrend «Silver Society»: Keine Angst vorm Altern!

Die heute Geborenen können, gemäss Zukunftsforschern, damit rechnen, dass sie 100 Jahre alt werden, und das mit guter Kondition. Einige der im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts Geborenen proben schon mal, wie sich das anfühlen könnte… Hier finden Sie ein paar Beispiele für „Altern 2015“ – was sich vom Altern Ihrer Eltern oder Grosseltern markant  unterscheidet.

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digital_ageing_kleinDie traditionellen Grenzen des Alters verschwinden. Wie die PensionärInnen von morgen leben werden, untersucht die im Auftrag von Swiss Life erstellte GDI-Studie «Digital Ageing: Unterwegs in die alterslose Gesellschaft».

Sie zeigt auf, welche neuen Konzepte entstehen könnten, und nennt deren Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei ortet die Studie vier verschiedene Möglichkeiten von zukünftigem Altern:

  • Conservative Ageing: Die «klassischen» Alternden.
  • Rebel Ageing: Die Durchstarter.
  • Predictive Ageing: Die Bewahrenden.
  • Ageless Ageing: Die Progressiven.

Zu welcher Kategorie gehören SIE? Finden Sie es heraus: Hier können Sie die Studie downloaden. Gratis.

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WAMWichtig ist heute das gefühlte Alter, nicht das Datum, das auf der Geburtsurkunde steht, und da besteht offenbar bei vielen Menschen eine Diskrepanz von 10 bis 15 Jahren. Bei dem beliebten Komiker und SchauspielerWalter Andreas Müller sogar noch mehr, wie man anlässlich seines 70. Geburtstags  in einem Interview im Zürcher «Tagblatt» lesen konnte:

Das Alter sei für ihn nie von besonderer Relevanz gewesen. Er fühle sich nicht wie 70, sondern eher wie 45. „Man merkt, dass man älter wird, wenn einem etwas wehtut. Ich fühle mich glücklicherweise fit.“ Seine gute körperliche Verfassung schreibt er primär seinem Beruf zu, der ihn beflügelt und antreibt. Schauspieler zu werden, war sein Bubentraum, und noch heute ist sein Beruf sein liebstes Hobby. „Als Schauspieler wird man nicht pensioniert, das ist ein Vorteil. Es wird immer Produktionen geben, bei denen ein alter Mann oder ein Grossvater gebraucht wird, den man spielen kann.“

Walter Andreas Müller hat sich bewahrt, was viele mit dem Alter verlieren: Lebenslust und Neugierde.

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Vor kurzem war die Grand Old Lady der US-Rechtsprechung in Zürich zu Besuch, und die NZZ widmete ihr eine ganze Seite. Ruth Bader-Ginsberg ist das älteste Mitglied des Obersten Gerichtshofs und eine der mächtigsten Frauen Amerikas. Laut einer Umfrage geniesst sie die grösste Popularität von allen Mitgliedern des Supreme Court; für die meisten Republikaner aber ist sie ein rotes Tuch.

Trotz ihrer 82 Jahre will sie von einer Pensionierung nichts wissen. Im Gespräch lässt sie keine Amtsmüdigkeit erkennen – vielmehr lässt sie durchblicken, wie sehr es ihr Spass macht, eine Schlüsselrolle in Washington zu spielen.

Eine Schlüsselrolle, nicht nur in Washington, sondern weltweit, hat auch eine ihrer engsten Freundinnen in ihrer aktivsten Zeit gespielt: Gloria Steinem, 81, Journalistin, Autorin, Feministin der ersten Stunde und Gründerin des „anderen“ Frauenmagazins «Ms.», eine Wortschöpfung, die dann auch als Anrede und Bezeichnung für Frauen eingeführt wurde: So kann und soll niemand erkennen, ob eine Frau verheiratet, geschieden oder alleinstehend ist.

Vor kurzem haben sich die beiden „alten“ Frauen privat getroffen und „über Gott und die Welt“ ein äusserst angeregtes Gespräch geführt, das die «New York Times» veröffentlicht hat. Dabei ist der Fotografin Hilary Swift ein Foto gelungen, das die Vitalität der beiden attraktiven 80+-Jährigen einfängt. Auch Gloria Steinem arbeitet übrigens noch Vollzeit und ist erst vor kurzem für ihre journalistische Tätigkeit ausgezeichnet worden.

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Vielleicht interessiert es Sie auch noch, was die beiden folgenden Generationen von der „alten“ erwarten, was sie weiterentwickeln wollen oder was sie als ganz normal bezeichnen. Die «Zürcher Kantonalbank» hat dazu eine Standortbestimmung in Auftrag gegeben, die Sie hier abrufen können:

Drei Frauen, drei Generationen, ein Gespräch

„Frauen bewegen. Damals wie heute. Monique R. Siegel (76), Anne Rüffer (57) und Tina Schmid (30) diskutieren stellvertretend für ihre Generation die gesellschaftlichen Veränderungen im Rollenbild. Bei allen Geschlechts- und Altersunterschieden sind sich die drei Unternehmerinnen einig: Es braucht Humor. Und man soll nie aufhören, anzufangen.
Auf die Eingangsfrage, «Sind Sie gerne Frau?», antworteten sie unisono Ja. Nur die Frage nach dem Warum liess sich nicht so kurz beantworten, wie das folgende Gespräch zwischen den Frauen dokumentiert.“

Text: Marlies Keck; Fotos: Meinrad Schade

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