Megatrend Bildung: Änderung in Sicht

Bahnt sich hier der nötige Mentalitätswandel an?

Die „Höhere Schule“, an deren Ende die Matur stand, bestimmte jahrzehntelang die Berufs- und Beförderungswünsche von jungen Menschen. Verständlich, dass Schul- und Bildungsreformen als Ziel den Zugang zu diesem Zaubermittel anstrebten – als Ziel für alle, wohlgemerkt.

Dagegen wäre nicht einmal etwas einzuwenden, wenn man dieses Ziel als eine von mehreren Optionen anstreben würde; so wie es sich entwickelt hat, scheint aber die Matur – wenn’s geht, mit Bestnoten – das Gelbe vom Ei bzw. das einzig Erstrebenswerte zu sein. Und wenn auch heute das Punktesystem im Mittelpunkt steht, so ist die Jagd nach guten Noten immer noch ein nervenaufreibender Faktor, obwohl wir längst erkannt haben, dass Noten völlig überschätzt werden. Und schon hatten wir wieder neues Verzweifeln und neues Scheitern produziert.

Doch hier scheint sich ein Mentalitätswandel abzuzeichnen. Immer mehr Expertinnen und Experten äussern berechtigte Zweifel an dieser Entwicklung, und Forschungsergebnisse zeigen, dass sich längst nicht jede oder jeder für Matur und anschliessendes Studium eignet. Wollten wir wirklich unglückliche Studierende produzieren? Ist es das, was die Wirtschaft, die Gesellschaft braucht? Wie schliessen wir die Lücke, die der fehlende Nachwuchs im Handwerk hinterlässt? Dazu ein paar Gedanken:

 

„Die Matur ist keine Garantie“

Mit diesen Fragen beschäftigt sich unter anderem Dr. Margrit Stamm. Die emeritierte Professorin der Universität Fribourg hat für die Bildungs-Beilage des «Tages-Anzeigers» vom 22. August einen entsprechenden Beitrag verfasst, und die Zürcher Globalance Bank hat der Forscherin im Rahmen ihres Programms «Der Footprint bewegter Frauen»  Gelegenheit gegeben, über Talententfaltung und -förderung zu sprechen – eine Art „Gegengift“ zur Matur um jeden Preis.

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Wie erstrebenswert sind gute Noten?

Mit den Ferien endet die Freiheit: Für viele Schüler – und ihre Eltern – beginnt wieder die Jagd nach Bestleistungen. Dabei mahnen Psychologen und Bildungsforscher, dass gute Noten nicht alles sind. Wichtiger für Erfolg und Glück im weiteren Leben ist es, Motivation und Neugierde zu lernen.

Den Artikel dazu finden Sie hier: DER SPIEGEL hat diesem aktuellen Thema seine Titelgeschichte in Woche 35 gewidmet.

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Eine Lehrerin schwimmt gegen den Strom

Wie gross die Sehnsucht nach anderen Schulformen und Arten des Lernens ist, zeigt auch dieser Beitrag in derselben Ausgabe: Brandy Young, eine junge Lehrerin aus Texas, findet, dass sie Kinder, keine Roboter, unterrichtet und verkündet den Eltern, dass sie keine Hausaufgaben mehr aufgeben wird. Damit löst sie einen Hype aus.
Was die Schüler stattdessen machen sollen, können Sie hier lesen:
Damit hat sie ein neues Stresspotential ­kreiert – diesmal aber für die Eltern …