EUROPA? EUROPA!
Aus Anlass des Europatags 2016 habe ich mich wieder einmal festgelesen in einem meiner Lieblingsbücher. Vielleicht finden Sie es noch in Ihrem Bücherregeal; wenn nicht, dann hoffentlich in Ihrer Leihbibliothek: «Experiment Europa» (dva, 2003). Es enthält eine aus meiner Sicht besonders interessante, lesbare Sammlung von Essays zu verschiedenen geschichtlichen Aspekten Europas.
Darin finden Sie auch ein Kapitel zur europäischen Epoche der Aufklärung mit dem Titel “Das Glück der Gemeinschaft”, geschrieben von dem amerikanischen Kulturhistoriker Robert Darnton, damals Professor für Europäische Geschichte an der renommierten Princeton University. Er beendet das so:
Die Europäer können Mut daraus schöpfen, dass Europa schon lange als kulturelles Gebilde existierte, bevor es zur monetären Zone wurde. Wenn sie sich ihre Geschichte bewusst machen, werden sie verstehen, weshalb sie die Menschenrechte verteidigen müssen. Nicht, dass die Geschichte Lektionen erteilt, doch sie zeigt, wie der Zivilisationsprozess den Kampf gegen die Barbarei ausgelöst hat. Dieser Kampf ist noch nicht vorbei, die Europäer haben noch immer Anlass für den Aufruf [der Französischen Revolution von 1789]: «Ecrasons l’infâme!» (Lasst uns die Niedertracht zermalmen!).
Robert Darnton
…und immer noch: Brexit
Brexit = Britannien + Populismus?
„Der Entscheid des Vereinigten Königreichs, aus der Europäischen Union auszutreten, ist ein Schock – nicht zuletzt für die britische Bevölkerung selbst. Ist sie populistischen Vereinfachungen auf den Leim gekrochen?“
So hat Schweizer Radio SRF2 Kultur am 13. Juli gefragt und in einer einstündigen Radiosendung nach Antworten, Hintergründen und möglichen Zukunftsszenarien gesucht: Ansichten, Einsichten und Beobachtungen von Imogen Foulkes, BBC-Korrespondentin in der Schweiz, Anthony Glees, Director des Centre for Security and Intelligence Studies an der Universität von Buckingham, und Martin Alioth, dem Grossbritannien-Korrespondenten von SRF. Moderation: Monika Schärer.
Absolut hörenswert!
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